Holzfeuchte
Begriff | Definition |
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Holzfeuchte | Was ist Holzfeuchte?Holz verhält sich hygroskopisch, das heißt, es nimmt Wasser aus der Umgebungsluft auf und gibt es wieder ab. Der Wassergehalt im Holz wird als Holzfeuchte bezeichnet und in Prozent des Trockengewichts angegeben. Diese Größe beeinflusst die Verwendbarkeit, Haltbarkeit und Bearbeitbarkeit von Holz erheblich.
Methoden zur Messung der HolzfeuchteZur Bestimmung der Holzfeuchte stehen zwei gängige Methoden zur Verfügung: Darr-Methode (Ofentrocknung): Diese Methode gilt als das Referenzverfahren zur präzisen Bestimmung der Holzfeuchte. Dabei wird eine Holzprobe zunächst gewogen und anschließend bei einer konstanten Temperatur von etwa 103 °C im Ofen getrocknet, bis das Gewicht nicht weiter abnimmt. Der Feuchtegehalt wird aus der Differenz zwischen dem Ausgangsgewicht und dem Trockengewicht berechnet. Diese Methode ist besonders genau, erfordert jedoch mehr Zeit und kann das untersuchte Material zerstören. Elektrische Messgeräte: Diese Geräte bieten eine schnelle und nicht-destruktive Methode zur Holzfeuchtemessung. Es gibt zwei Haupttypen:
Unterschiedliche Feuchtigkeitsarten im HolzIm Holz befindet sich Wasser in verschiedenen Formen: Freies Wasser: Befindet sich in den Zellhohlräumen und zwischen den Zellen. Dieses Wasser lässt sich relativ leicht entfernen und beeinflusst das Schrumpfungsverhalten des Holzes. Gebundenes Wasser: Ist in den Zellwänden eingelagert und chemisch an die Zellulose gebunden. Die Entfernung dieses Wassers ist schwieriger und wirkt sich stark auf die mechanischen Eigenschaften des Holzes aus. Fasersättigungsbereich: Der Zustand, bei dem das gesamte freie Wasser verdunstet ist, während das gebundene Wasser noch vorhanden ist. Oberhalb dieses Bereichs ändert sich die Festigkeit des Holzes kaum, während unterhalb signifikante physikalische Veränderungen auftreten, wie Schrumpfen oder Quellen.
Einfluss der Holzfeuchte auf das MaterialÜberhöhte FeuchtigkeitEin hoher Feuchtegehalt (über 20-25 %) kann zu mehreren Problemen führen: Pilzbefall und Fäulnis: Holz wird anfällig für holzzerstörende Pilze, die eine bestimmte Mindestfeuchte benötigen, um sich zu entwickeln. Diese Pilze können das Holz zersetzen und seine strukturelle Stabilität beeinträchtigen. Verformungen: Holz quillt, wenn es Feuchtigkeit aufnimmt, was zu unkontrollierten Verformungen führen kann, insbesondere bei ungleichmäßiger Feuchteverteilung im Holz. Reduzierte mechanische Festigkeit: Überhöhte Feuchtigkeit mindert die Festigkeit und Steifigkeit des Holzes, was die Tragfähigkeit beeinträchtigen kann.
Zu geringe FeuchtigkeitEin zu starkes Austrocknen des Holzes (unter 6-8 %) kann ebenfalls problematisch sein: Rissbildung: Durch die Schrumpfung der Zellwände bei Feuchtigkeitsverlust entstehen Spannungen, die das Holz reißen lassen können. Dies ist besonders bei massiven Holzbauteilen von Bedeutung. Erhöhte Sprödigkeit: Sehr trockenes Holz verliert an Elastizität und wird spröde, was seine Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischer Belastung verringert. Schwierige Verarbeitung: Trockenes Holz neigt beim Bearbeiten zum Splittern, und Oberflächenbehandlungen wie Lacke oder Farben können ungleichmäßig aufgenommen werden.
Einfluss der Feuchtigkeit auf Holzkonstruktionen
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