Schnittholz Vermessung
Begriff | Definition |
---|---|
Schnittholz Vermessung | Wie wird Schnittholz vermessen?Die Vermessung von Schnittholz ist ein wichtiger Prozess in der Holzverarbeitung, um die Maße für den Verkauf und die Weiterverarbeitung festzulegen. Dabei gibt es unterschiedliche Methoden, je nachdem, ob es sich um unbesäumte, teilbesäumte oder parallel besäumte Ware handelt. Jede dieser Kategorien hat spezifische Regeln zur Breitenmessung, zur Handhabung von Baumkanten und zur Berücksichtigung von Einrissen. Eine der traditionellen Grundlagen, die in Deutschland bei der Vermessung von Schnittholz oft Anwendung finden, sind die Tegernseer Gebräuche. Diese historischen Regelwerke enthalten standardisierte Verfahren zur Bewertung und Vermessung von Rund- und Schnittholz und werden auch heute noch in Teilen der Holzindustrie herangezogen.
Vermessung von Unbesäumte und teilbesäumte WareUnbesäumte und teilbesäumte Ware zeichnet sich dadurch aus, dass eine oder beide Baumkanten des Holzes erhalten bleiben. Für diese Art von Schnittholz gilt ab einer Stärke von 40 mm die sogenannte „verglichene Vermessung“. Hierbei wird die schmalste und die breiteste Seite des Holzstücks gemessen, beide Werte addiert und durch zwei geteilt. Das Ergebnis wird anschließend auf den nächsten vollen Zentimeter aufgerundet. Diese Methode gewährleistet eine faire Bewertung des Holzes, insbesondere wenn es aufgrund seiner natürlichen Form unregelmäßig ist. Die Tegernseer Gebräuche legen zudem fest, wie Baumkanten bei der Vermessung berücksichtigt werden sollen. Bei teilbesäumter Ware, bei der nur eine Baumkante entfernt wurde, wird zur Vermessung nur die verbleibende halbe Baumkante herangezogen. Bei unbesäumtem Holz, das auf beiden Seiten eine Baumkante besitzt, wird hingegen eine volle Baumkante in die Vermessung einbezogen. Dies sorgt für eine ausgewogene Berechnung zwischen den beiden Seiten des Holzes.
Vermessung von Parallel besäumte WareParallel besäumtes Schnittholz hat glatte, gerade Kanten. Die Breite wird von einer Kante zur anderen gemessen, wobei auch gesunder Splint (der äußere Bereich des Baumstamms) in die Breitenmessung einbezogen wird. Das Breitenmaß wird auf den nächsten vollen Zentimeter aufgerundet, um eine exakte und einheitliche Abrechnung sicherzustellen. Einrisse, die während des Trocknungsprozesses oder der Verarbeitung entstehen, werden bei der Längenmessung bonifiziert, wobei auf volle 10 cm aufgerundet wird. Tegernseer Gebräuche bestätigen auch dieses Verfahren, da sie darauf abzielen, Einheitlichkeit und Genauigkeit bei der Holzvermessung zu gewährleisten.
Vermessung von Laubschnittholz lt. Tegernseer GebräucheAuszüge aus dem Dokument: 2.2.3 Vermessung
Dokument downloaden:
|