Hugo Kämpf Ratgeber

Auf Eichenpfaden – 10 Stationen zu Deutschlands uralten Baumdenkmälern

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Foto © by depositphotos.com | SolidPhotos

Auf Eichenpfaden beschreibt eine Reiseroute, welche verschiedene historische und naturgeschichtliche Eichen in Deutschland zusammenführt. Die Tour erstreckt sich von den weiten Ebenen Mecklenburgs bis hin zu den kulturell bedeutsamen Standorten im Süden und bietet an jedem Halt Einblicke in die Geschichte, den Mythos und die ökologischen Besonderheiten der jeweiligen Baumdenkmäler.

Diese unvergessliche Reise führt dich zu 10 Naturdenkmälern, die nicht nur durch ihre imposanten Maße, sondern auch durch ihre bewegte Vergangenheit bestechen. Jeder Baum erzählt seine eigene Geschichte – von alten Sagen und mittelalterlichen Ritualen bis hin zu modernen Symbolen der Freiheit und Naturverbundenheit. Pack deinen Rucksack, schnapp dir deine Kamera und begleite uns auf dieser spannenden Entdeckungsreise!

 

 

1. Ivenacker Eichen (Mecklenburg-Vorpommern)

Die Ivenacker Eichen zählen zu den ältesten Baumriesen Norddeutschlands und sind wahre Zeugen der natürlichen Entwicklung Europas. Mit einem Alter von über 600 Jahren und beeindruckenden Stammdurchmessern zeigen sie eine majestätische, weit verzweigte Kronenstruktur, die Besucher in eine längst vergangene Zeit entführt. Alte Forstwege führen durch diese weiten, offenen Landschaften, und die frische Nordseeluft, kombiniert mit dem Anblick dieser ehrwürdigen Riesen, macht jeden Spaziergang zu einem Erlebnis. Informationen zu deren Geschichte und der traditionellen Waldwirtschaft vermitteln einen tieferen Einblick in den kulturellen Wert dieser Eichen.

Location auf Google Maps: Ivenacker Eichen: 17153 Ivenack

info tippMehr Infos zur Eiche: https://www.wald-mv.de/landingpage/ivenacker-eichen/

 

 

2. Eiche der Freiheit (Berlin – Schleusengärtchen & Bellevuepark-Eiche von 1752)

Berlin ist geprägt von bewegten Zeiten, was sich auch in seinen Bäumen widerspiegelt.

  • Schleusengärtchen-Eiche: Auf einer kleinen Halbinsel im Spreekanal, bekannt als „Schleusengärtchen“, steht diese um 1898 gepflanzte Eiche. Mit 18 Metern Höhe und einem Stammdurchmesser von ca. 10 Metern überstand sie historische Umbrüche – Kaiser, Kriege, die DDR und die Wende. Historische Fotos und Berichte zeugen von ihrer prachtvollen Erscheinung und ihrem symbolischen Status als Wächterin der Hauptstadt.
  • Bellevuepark-Eiche: Ebenfalls in Berlin, im Bellevuepark, steht eine Eiche aus dem Jahr 1752. Mit einem errechneten Alter von etwa 273 Jahren (Stand 2025) gilt sie als echtes Naturdenkmal. Ihre dichte Krone und robuste Rinde erzählen von Jahrhunderten steter Präsenz und sind Zeugen zahlreicher Ereignisse. Beide Eichen spiegeln den tief verwurzelten Geist Berlins wider und laden dazu ein, in die wechselvolle Geschichte der Stadt einzutauchen.

Route MarkierungLocation auf Google Maps:

info tippMehr Infos zu den Eichen:

 

 

3. Teutoburger Eiche und 1000-jährige Eiche in Hornoldendorf (Teutoburger Wald, NRW)

Der Teutoburger Wald, durchdrungen von germanischer Sage, beheimatet zwei beeindruckende Eichen.

  • Teutoburger Eiche: In Rödinghausen (PLZ 32289) steht diese Eiche, die etwa 30 Meter hoch und rund 300 Jahre alt ist. Sie symbolisiert die Kraft und den Mut der germanischen Vorfahren, die in alten Heldensagen besungen werden.
  • 1000-jährige Eiche in Hornoldendorf: Im Detmolder Ortsteil Hornoldendorf findest du ein lebendiges Relikt, das über ein Jahrtausend alt sein soll. Dieses Naturdenkmal strahlt eine unvergleichliche Aura aus und trägt die Spuren zahlloser Jahreszeiten. Beide Bäume bieten die Möglichkeit, in eine mythische Vergangenheit einzutauchen und die Natur als lebendigen Zeugen alter Sagen zu erleben.

Route MarkierungLocation auf Google Maps:

info tippMehr Infos zu den Eichen:

 

 

4. Femeiche in Erle (Münsterland, NRW)

Die Femeiche im Münsterland, gelegen im beschaulichen Dorf Erle, blickt auf eine über 1.500-jährige Geschichte zurück. Mit etwa 25 Metern Höhe und einem Stammdurchmesser von mehr als 5 Metern diente sie im Mittelalter als Gerichtsbaum und Versammlungsort. Historische Berichte belegen, dass an ihrem Schatten einst wichtige Urteile gesprochen und Feste gefeiert wurden. Trotz Stürmen, Blitzeinschlägen und sonstigen Naturgewalten steht sie heute als Symbol für unerschütterliche Stärke und Widerstandsfähigkeit. Lokale Wanderwege, ein kleines Museum und ein Restaurant in der Nähe ergänzen das Erlebnis und bieten zusätzliche Informationen zur Geschichte dieses Naturdenkmals.

Route MarkierungLocation auf Google Maps: Femeiche in Erle: Ekhornsloh 8, 46348 Raesfeld / Erle

info tippMehr Infos zur Eiche: https://www.erle-raesfeld.de/tradition/femeiche/

 

 

5. Donareiche in Geismar (Nordhessen)

Die Donareiche, ein Baum, der dem germanischen Gott Donar (Thor) geweiht sein soll, steht in Geismar – historisch ein Teil von Fritzlar im Schwalm-Eder-Kreis. Überlieferungen aus der Vita Sancti Bonifatii von Willibald von Mainz berichten, dass Bonifatius im Jahr 723 diesen Baum fällte, um die Macht der altgermanischen Götter vorzuführen. Aus dem Holz entstand später ein dem Hl. Petrus geweihtes Bethaus, das als Vorläufer der ersten St. Peterskirche in Fritzlar gilt. In der Umgebung von Fritzlar existieren zahlreiche Rundwege, die Besucher zu den historischen Orten rund um die Donareiche führen. Die idyllische Landschaft Nordhessens und die mystische Atmosphäre machen diesen Stopp zu einem faszinierenden Erlebnis.

Route MarkierungLocation auf Google Maps: Donareiche in Geismar: Eschbacher Weg 100, 73734 Esslingen am Neckar

info tippMehr Infos zur Eiche: https://www.komoot.com/de-de/highlight/548026

 

 

6. Karlsaue-Eiche in Kassel (Hessen)

Mitten in Kassel, in der weitläufigen Karlsaue, thront die älteste und mächtigste Eiche der Stadt. Diese beeindruckende Eiche, die seit mindestens 450 Jahren besteht, misst etwa 32 Meter in der Höhe und weist einen Stammumfang von rund 8 Metern auf. Bereits als Keimling im 16. Jahrhundert gepflanzt, hat sie die wechselvollen Zeiten Kassels miterlebt – von bescheidenen Anfängen bis zu modernen städtischen Entwicklungen. Heutige Schutzmaßnahmen wie Seilsicherungen und ein Naturzaun gewährleisten ihre Stabilität. Die Karlsaue-Eiche, unweit des Aueteichs, symbolisiert den unerschütterlichen Geist Kassels und bietet einen besonderen Anlaufpunkt für Natur- und Geschichtsinteressierte.

Route MarkierungLocation auf Google Maps: Karlsaue-Eiche: Auedamm 18, 34121 KasselKarlsaue-Eiche: Auedamm 18, 34121 Kassel

info tippMehr Infos zur Eiche: https://www.hna.de/kassel/aeltester-baum-kassels-steht-seit-450-jahren-in-aue-10277174.html

 

 

7. Dicke Eiche bei Hauenstein (Rheinland-Pfalz)

Im Bundesland Rheinland-Pfalz befindet sich die Dicke Eiche bei Hauenstein, eine circa 300 Jahre alte Traubeneiche, die einst als eingetragenes Naturdenkmal galt. Bekannt für ihren enormen Stammdurchmesser und ihre imposante Erscheinung, wurde sie 1994 mutwillig durch eine Motorsäge beschädigt, sodass sie ihre Nährstoffversorgung verlor und schließlich abstarb. Aufgrund von Sicherheitsbedenken wurde sie 2011 gefällt, jedoch an derselben Stelle eine neue, junge Eiche gepflanzt. Die Dicke Eiche ist zudem Namensgeber des Wanderheims „Dicke Eiche“; der gefällte Rest des Baumes dient heute als Mahnmal, ergänzt durch eine Bank und Informationstafeln, die zur Rast einladen.

Route MarkierungLocation auf Google Maps: Dicke Eiche bei Hauenstein: Pfälzerwald-Verein Hauenstein, Wanderparkplatz "Farrenwiesen, Dahnerstr 150, 76846 Hauenstein

info tippMehr Infos zur Eiche: https://www.westpfalz.wiki/wiki/naturdenkmal-dicke-eiche-bei-hauenstein/

 

 

8. Hexeneiche in Ringingen (Baden-Württemberg)

In der Region Burladingen-Ringingen in Baden-Württemberg steht die Hexeneiche, ein Naturdenkmal, das an dunkle Kapitel der Geschichte erinnert. Die 600- bis 700-jährige, knorrige Eiche, die auf dem Seeheimer Berg bei Ringingen steht, besitzt an ihrer engsten Stelle einen Stammumfang von etwa 4,10 Metern und erreicht eine Höhe von circa 15 Metern. Der Name „Hexeneiche“ verweist auf die Zeiten der Hexenprozesse, in denen man glaubte, Hexen versammelten sich hier zu geheimnisvollen Ritualen. Ein schwerer Blitzschlag im Jahr 1960 beeinträchtigte das Wachstum, doch nach umfassenden Aufräumarbeiten in den Jahren 2010 und 2011 erstrahlt der Baum wieder in seinem ursprünglichen Glanz. Er fungiert heute als Mahnmal gegen Verfolgung und Denunziation und erinnert an düstere Zeiten im Südwesten.

Route MarkierungLocation auf Google Maps: Hexeneiche im Schwarzwald: Unnamed Road, 57520 Elkenroth

info tippMehr Infos zur Eiche: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.burladingen-der-baum-der-an-dunkle-zeiten-erinnert

 

 

9. Die alten Eichen am Bodensee (Bodensee-Region)

Die Bodenseeregion bietet eine einzigartige Kulisse, in der mehrere alte Eichen zu finden sind, die das Landschaftsbild nachhaltig prägen. Auf abwechslungsreichen Frühlingswanderungen, die in Amriswil beginnen und über wenig bekannte Seerücken und blühende Obstplantagen führen, gelangt man in den Güttinger Wald. Dort führt der Güttinger Eichenweg durch einen der schönsten und ausgedehntesten Eichenmischwälder der Schweiz. Die Bäume, von denen einige mehr als 200 Jahre alt sind, erzählen Geschichten von historischen Auseinandersetzungen – etwa zwischen dem Bischof von Konstanz und den Güttingern – und bilden mit dem sogenannten „Güttinger Vierereiche“-Quartett ein imposantes Naturdenkmal. Die alten Eichen am Bodensee sind ein eindrucksvoller Beleg für die Verbindung von Natur, Kultur und Geschichte.

Route MarkierungLocation auf Google Maps: Die alten Eichen am Bodensee: Zur Gottwies 10, 78315 Radolfzell am Bodensee

info tippMehr Infos zur Eiche: https://pfanniblog.blogspot.com/2015/07/zu-den-alten-eichen-am-bodensee.html

 

 

10. König-Ludwig-Eiche in Bad Brückenau (Bayern)

Im Staatsbad Brückenau, einem Ortsteil im Landkreis Bad Kissingen, steht die König-Ludwig-Eiche, auch als Königseiche oder Tausendjährige Eiche bekannt. Das Naturdenkmal, das seit 1780 beschrieben und abgebildet wird, wird auf ein Alter zwischen 370 und 700 Jahren geschätzt und weist einen Stammdurchmesser von etwa sieben Metern auf. Die Eiche befindet sich auf einem plateauähnlichen Gelände, rund 300 Meter über Normalhöhennull im Sinntal am Fuße des Dreistelzberges. Ursprünglich lag sie zentral im weitläufigen Kurpark, heute befindet sie sich am Rande des Parks, nahe eines Parkplatzes, und wird von einem Wanderweg mit Informationstafeln begleitet. Unter ihrem schattigen Laubdach fanden einst zahlreiche Feste statt, und prominente Besucher wie König Ludwig I. machten sie zu ihrem Lieblingsplatz. Moderne Pflegemaßnahmen, darunter Stützsysteme und Kronensicherungen, sichern den Fortbestand dieses beeindruckenden Symbols königlichen Erbes.

Route MarkierungLocation auf Google Maps: König-Ludwig-Eiche: 97769 Bad Brückenau

info tippMehr Infos zur Eiche: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nig-Ludwig-Eiche

 

 

Abschießend

Eiche Karte Deutschland
Eichen-Karte Deutschland | Foto © by depositphotos.com | Mondi.h & Hugo Kämpf

Diese 10 Stationen bieten auf einer abwechslungsreichen Reise durch Deutschlands Landschaften einzigartige Einblicke in die Geschichte, den Mythos und die ökologischen Besonderheiten der Eiche. Jeder Baum ist ein lebendiges Naturdenkmal, das von alten Legenden, historischen Ereignissen und der unvergänglichen Kraft der Natur erzählt. Besucher können an jedem Halt die faszinierende Verbindung von Kultur und Natur erleben und so das Erbe sowie die Seele Deutschlands hautnah spüren. Pack deinen Rucksack, schnapp dir deine Kamera und begib dich auf diese unvergessliche Entdeckungsreise durch die Welt der alten Eichen. Viel Spaß auf deiner Reise!

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