Räuchereiche zählt zu den besonders hochwertigen Varianten des Eichenholzes. Ihre herausragenden Eigenschaften entstehen durch einen speziellen Räucherprozess, bei dem das Holz unter kontrollierten Bedingungen plastifiziert und dauerhaft dunkel gefärbt wird. Während dieser Behandlung entwickelt die Eiche einen leicht ölig wirkenden Glanz und eine tiefbraune bis fast schwarze Farbe, die auch nach vielen Jahren kaum aufhellt.
Durch den Einfluss von Ammoniak wird das Holz zusätzlich sehr widerstandsfähig: Pilze und Insekten können kaum eindringen, was Räuchereiche extrem langlebig und verwitterungsfest macht. Die besondere Stabilität sorgt dafür, dass das Holz selbst nach Jahrzehnten brillant, dunkel und formstabil bleibt.
Schon seit über 100 Jahren ist diese traditionelle Technik bekannt. Früher wurden gerbsäurehaltige Hölzergerbsäurehaltige Hölzer mithilfe von Salmiak lediglich oberflächlich dunkel gefärbt. Da die Färbung nicht in die Tiefe ging, ließ sich das Holz später nicht mehr nachbearbeiten – die natürliche, helle Eichenfarbe kam bei jedem Schnitt wieder zum Vorschein.
Im modernen Verfahren hingegen wird die Eiche unter Vakuum bis in den Holzkern hinein gleichmäßig dunkel gefärbt. Erst dadurch entsteht die heute typische, dauerhaft intensive Farbgebung.
So wird die Eiche heute geräuchert
Mit Ammoniak in moderner Vakuumtechnik mit einem Unterdruck von 0,1 bar färben sich gerbsäurehaltige Hölzer bis zum Kernholz gleichmäßig dunkel. Die Farbtiefe ergibt sich aus dem Gerbsäuregehalt der Eiche. Nicht die Dauer der Behandlung bestimmen hier die Intensität. Nach der Färbung wird das Holz im Vakuum nachgetrocknet, bis der Geruch weitgehend neutralisiert ist. Dieser Schritt ist notwendig, um ein hochwertiges und geruchsneutrales Produkt zu erhalten.
Vorteile von Räuchereiche
- Witterungsbeständig
- Langlebig und robust
- Reißt und verzieht sich kaum – wirkt weniger spröde
- Sehr gute Bearbeitbarkeit
- Pilz- und insektenresistent
- Brillante, dauerhaft dunkle Farbe
- Nachhaltig, da heimischer Rohstoff
- Alternative zu Tropenholz
Holzfeuchte-Messung bei Räuchereiche
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- Durch den hohen Salzgehalt ist eine elektronische Widerstands Feuchtemessung nicht möglich, wie wir sie mit handelsüblichen Geräten von der Natur Eiche kennen.
- exakte Feuchtemessung nur durch die Darrprobe möglich. Ein Stück Räuchereiche wird ausgebohrt und in einen Darrofen auf 0 % HF gedarrt, der Gewichtsunterschied in Bezug ergibt die tatsächliche Holzfeuchtigkeit.

Verarbeitung von Räuchereiche
Der lange und somit kostenaufwendige Prozess zur Nachtrocknung unter Vakuum ist nötig, um ein geruchsneutrales Produkt für alle Anwendungsgebiete zu erzielen. Mit einer Restfeuchte von unter 10 % gelingt es weitestgehend den Restammoniak dem Holz zu entziehen. Ein tadelloser Rohstoff entsteht für die Fertigung einzigartiger Möbel. Nach dem das Holz geräuchert und getrocknet ist kann der Handwerker mit der weiteren Verarbeitung wie auch mit der Verleimung beginnen. Die Oberflächenbehandlung mit hochwertigen Lacken oder natürlichen Ölen verschließt die Poren komplett, somit ist die Räuchereiche in allen Verwendungsbereichen einsetzbar.

